Die “Man!ac-User Spiele-Review Übersichtsliste” (sowie Heimat für weitere Game-Reviews)

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  • #1212967
    bupplebupple
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    Review für Xenoblade Chronicles X (Wii U)

    Nach Beenden der Hauptstory und etwa 104 Spielstunden in Mira erlaube ich mir, meine Meinung über Xenoblade Chronicles X (XCX) zu teilen. Vorweg sei gesagt, dass ich mit dem Vorgänger, Xenoblade Chronicles (XC), wahrscheinlich bisher die meiste Spielzeit für ein Videospiel verbracht habe. Wenn die Produzenten nun aus marketingtechnischen Gründen den Nachfolger unter fast demselben Namen verkaufen, ist es nur gerecht, wenn ich diesen an seinem Vorgänger messe.

    Den Online-Modus habe ich noch außen vor gelassen, weil ich noch nicht mit anderen Spielern zusammen gespielt habe. Ich werte ihn auch eher als ein Gimmick, ohne den das Spiel sehr gut auskommen würde. Wie so oft bei Nintendo ist die Kommunikation mit anderen Spielern umständlich.

    Der Einstieg ins Spiel
    Zu Beginn darf man seinen eigenen Avatar erstellen, das gefällt mir gut. Denn so darf ich entscheiden, ob der Hauptcharakter weiblich oder männlich, stark oder schmächtig, blond oder braun ist. Nachdem ich mich für meinen Avatar entscheide, wird man ins Spiel geschmissen. Der Start ist etwa so wie in XC, langsam besiegt man die ersten kleinen Gegner mit einer Erklärung der starken Begleitperson. Doch wo XC detaillierte Tutorials bietet, lässt XCX den Spieler weitestgehend alleine mit dem dicken, digitalen Benutzerhandbuch.

    Das Gameplay
    Das Kampfsystem
    So wird man zunächst keine Übersicht über das Kampfsystem haben. Irgendwann blinken irgendwelche Techniken auf; man drückt sie und wenn man aufmerksam ist, bemerkt man die Stärkung, die man erhält. Wer im Menü genau hinschaut, bemerkt Hinweise zu den Techniken. So gibt es Äther-, Elektro-, Laserangriffe sowie Nah- und Fernkampfattacken. Wann man was am besten einsetzt, muss man selbst herausfinden. Ebenso, was Nahkampfketten sind. Auch das undurchsichtige Soul-Voice-System wird nur spärlich erklärt. Ein Kampf wirkt wie eine Aneinanderreihung von Quick-Time-Events. Zum richtigen Zeitpunkt die richtige Technik auslösen und „B“ drücken. Das im Gegensatz zu XC komplexere Kampfsystem kommt so leider nicht zur Geltung. Hier sei noch bemerkt, dass selbst normale Kämpfe ungewöhnlich lang dauern. Mit Gesundheitspunkten haben die Produzenten scheinbar um sich geworfen, als gäbe es kein Morgen.
    Hier ein Video, wo man sieht, was ich mit “Aneinanderreihung von Quick-Time-Events” meine.
    [youtube]hkntHhc7NyI[/youtube]
    Die Skells
    Nach etwa 30 Stunden bekommt man Zugriff auf die Skells, nach weiteren 10 Stunden das Flugmodul. Erst ab diesem Zeitpunkt macht das Erkunden richtig Spaß, denn erst mit den Skells können normale Gegner in üblicher Schnelle bekämpft werden. Das Kampfsystem an sich ändert sich nicht.

    Die Missionen
    Die Nebenmissionen, aber teilweise auch die Hauptmissionen, bestehen aus zwei Mustern: gehe an Punkt X und Töte Monster A oder gehe in Region Y und Sammle Objekt B. Spielerische Abwechslung habe ich bisher nicht gefunden, auch wenn zum Erlangen einiger Missionen zunächst mit ein paar Charakteren gesprochen werden muss.

    Die Präsentation
    Die Grafik
    Die Welt ist sehr schön und detailliert dargestellt. Wie beim Vorgänger kann man jeden Punkt, den man sieht, erreichen. Das gibt ein Gefühl von Authentizität. Hier liegt auch merklich der Schwerpunkt des Spiels, alles dreht sich um Mira. Hier wurde die meiste Arbeit reingesteckt. Die Gesichter sind jedoch sehr detailarm und schlecht dargestellt. Emotionen sind kaum abzulesen, die Synchronisation stimmt überhaupt nicht. Dadurch fällt es schwer, sich einzufühlen. Die Schrift ist zu klein geraten. Man muss schon sehr nah am TV sitzen, um etwas lesen zu können.
    Hier ein Video, indem man die Welt ganz gut sehen kann.
    [youtube]dRpLzhGUUTw[/youtube]
    Und hier ein Bild vom Gesicht von Elma, was ohne Charakterzüge emotionslos wirkt.
    Screen-shot-2015-01-15-at-7.00.02-AM.png

    Der Sound
    Die Musik ist in den ersten Stunden fetzig und mitreißend, nervt aber bei langem Spielen. Das könnte noch verschmerzt werden, wenn sie nicht dermaßen schlecht abgemischt wäre. So kann man die Charaktere kaum verstehen, weil die Musik zu laut ist.

    Die Charaktere
    Während ich mich anfangs gefreut habe, meinen Avatar zu erschaffen, habe ich bei der ersten Videosequenz den fatalen Nachteil bemerkt: Der Avatar ist stumm. Niemals bringt er so irgendwelche Emotionen zum Ausdruck, glotzt nur doof in den Raum. Der Identifikationsfaktor ist sofort bei null. Die anderen Charaktere haben kaum interessante Hintergrundgeschichten, sie sind relativ flach. Davon abgesehen, dass es zu viele Nebencharaktere gibt, die man in sein Team von insgesamt vier Leuten holen kann, ist der Avatar nicht der eigentliche Hauptcharakter. Dies ergibt sich wohl auch aus der Stummheit des Avatars. Der eigentliche Hauptcharakter ist Elma. Sie ist Anführerin des Teams, gibt die Marschrichtung vor, führt Verhandlungen und übernimmt die sprechende Rolle in Videosequenzen. Davon ab ist sie Pflichtmitglied in allen Hauptmissionen. Trotzdem bleibt auch ihre Geschichte flach und uninteressant.

    Die Geschichte
    Die Menschheit musste von der Erde fliehen, landete auf Mira not und kämpft dort nun ums Überleben. In der fremden und teilweise feindlichen Umwelt befinden sich auch die alienartigen „Ganglion“, welche die Menschen ausrotten wollen. Es gibt noch andere Alien, von denen einige den Menschen gegenüber freundlich gesinnt sind. Aus diesem Stoff lässt sich viel interessante Geschichte weben. Leider bleibt es bei XCX größtenteils langweilig. Die zu statischen Videosequenzen habe ich oft übersprungen, die zu langen Texte zu den Missionen durchgeklickt. Es zählte nur die Zielanzeige auf der Minimap. Bis zum Ende hat mich die Story nicht bewegt und erst recht nicht gefesselt.

    Fazit
    Ich hatte mich so auf XCX gefreut, weil ich XC richtig gelebt habe. XCX ist zwar ein schönes Spiel, es hat mich aber enttäuscht. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch. Aber es macht so vieles falsch, wie ich im Thread bereits schrieb. Warum ist die Schrift so klein? Warum ist die Musik so laut? WARUM GIBT ES NUR EINEN SPEICHERPLATZ?! Warum ist die Geschichte so lieblos präsentiert? Schöne Spielwelt hin und her, wenn sie nicht mit Inhalt gefüllt ist, zieht mich nichts zu ihr hin. Warum steuert man nicht einfach Lin, verzichtet auf den stummen Avatar? Streicht die Hälfte der Team-Charaktere und verpasst den anderen eine tiefgründige Story, mit Entwicklung und Meinungswechseln. Vielleicht ein paar Handlungsstränge, die ineinander greifen, Wendungen und Überraschungen. In diesem Punkt sieht XCX gegenüber dem Vorgänger nicht einen kleinen Lichtschimmer. Aber auch im Gameplay, das eigentlich besser sein sollte, driftet es in stumpfe Qick-Time-Events ab. Taktik wie bei XC, aufeinander abgestimmte Charaktere und Techniken, braucht man leider in XCX nicht.

    Auch dass ich The Witcher 3 vorher gespielt habe, tat meinem Eindruck von XCX wahrscheinlich nicht gut. Die viel authentischeren Charaktere und interessantere Story lassen XCX kalt und blass wirken.

    6 von 10 Punkten.

    Gruß,
    bupple

    #1212968
    genpei tomategenpei tomate
    Teilnehmer

    Gut gemacht, bupple!
    Hatte bereits im Xenoblade Thread angemerkt, was ich an XBX für Kritik-würdig finde.
    Nun, die eine Sache ist, Kritik zu äußern, und dem Spiel trotzdem eine stellare Wertung verpassen ( durch die Bank weg ganz hohe Wertung-Zahlen in den Medien), oder gerad die Kritik-Punkte in die Wertung einfließen lassen.
    Nach deinem Urteil, eine “6”, haben Monolith-Soft für das nächste mal einiges vor, um Sachen zu verbessern, die andere, eher westliche Rollenspiele besser machen ( schöne Grüße nach Polen…), Dialoge und vor allem Story seien meinerseits angekreidet, ja, ich besitze das Spiel nicht, habe es aber bei einem Freund gesehen, und es wirkt schon ein wenig kurios:
    So viel Liebe zum Detail, was Umgebungen angeht, und recht blass, bei den Kern-Sachen…
    Gruß

    #1212969
    D00M82D00M82
    Teilnehmer

    Ich habe das neue Assassin’s Creed Chronicles: India unter die Lupe genommen:

    http://gamingnerd.net/spieletests/assassins-creed-chronicles-india-die-nerds-auf-entdeckungsreise-4211218/

    #1212970
    D00M82D00M82
    Teilnehmer

    Ich habe mich verliebt. Sie ist 18, brünett, studiert Fotografie und heisst Maxine. Wie das passieren konnte, erfahrt ihr hier:
    http://gamingnerd.net/spieletests/life-is-strange-die-schmetterlings-zeitreise-im-test-0511327/

    #1212971
    genpei tomategenpei tomate
    Teilnehmer

    @D00m
    Schön geschrieben! :-)
    Das Phänomen um LiS rauscht aber so ziemlich emotionslos an mir vorbei, ja, so limitiert bin ich mittlerweile und verspüre null das Bedürfnis, so “tief” wie du in diese Welt einzutauchen, auch wenn ich zugeben muss, dass deine Review-Worte schon was mit mir machen…
    Egal, demnächst gibt es das neue Doom, ich glaub da wird es um einiges einfacher sein, mich zum Kauf zu animieren! :-P

    #1212972
    D00M82D00M82
    Teilnehmer

    Ehrlich gesagt hatte mir das Spiel ein alter Schulfreund empfohlen. Der ist aber eher so Casual und spielt nur Nintendo und PC. Kennt einfach sonst auch nichts.
    Der hatte mir mal vor Monaten davon vorgeschwärmt. Dann war LiS im Weihnachtssale bei Xbox für schmale 10 Euro und ich hab es einfach mal gekauft. Ohne diesen Hype jetzt. Dann hatte ich es vor 1-2 Wochen mal antesten wollen und zack bam war ich weg vom Fenster.
    Falls du es je spielst. Der Anfang ist komisch, so die ersten fünf Minuten. Danach auch. Dann geht Max in einen Gang und steckt ihre Kopfhörer ein und es ertönt von Syd Matters – To all of you. Das Lied mag im ersten Moment nicht toll erscheinen. Aber in dieser Szene ist das einfach nur toll irgendwie. Und ab diesem Moment wusste, dass dieses Spiel was ganz Besonderes werden wird. Und ich hatte recht, zumindest für mich.
    Aber in meinem Bekantenkreis wird das Spiel grad ziemlich gefeiert. Ich bin halt absolut mit Null Vorkenntnissen rangegangen und war sicherlich auch deshalb so massiv überrascht.

    #1212973
    StanleyStanley
    Teilnehmer

    Die Szene mit den Kopfhörern hatte mich auch endgültig eingefangen – bin im Moment in Episode 3 und bin der Grundstimmung des Spiels begeistert.
    Der Einsatz von Musik ist hier mehr als gut gelungen, der Grafikstil passt ebenso gut zu dem Spiel.

    #1212974
    D00M82D00M82
    Teilnehmer

    Zwar kein Review, aber ein Artikel von mir.
    Ich war am Wochenende bei der Halo Championship 2016 in Köln:
    http://gamingnerd.net/magazin/halo-world-championship-2016-emea-finale-die-nerds-vor-ort-4411499/

    Im Text ist auch noch ein Link zu einem Interview mit dem deutschen eSport Team von FAB.

    #1212975
    D00M82D00M82
    Teilnehmer
    #1212976
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Habt ihr für kleine Spiele andere Testkriterien? Der Test liest sich sehr gut, besonders weil darauf verzichtet wurde, diese EA ist scheisse Thematik zu bringen.

    Mich wundert nur die Grafikwertung von 90%. Bezieht sich das einfach auf den Gesamteindruck, oder wird hier auch mit technischen Massstäben gewertet?
    Was hatte denn Yarn Yoshi für ne Wertung?

    Und bitte kein Seemannsgarn. XD

    #1212977
    D00M82D00M82
    Teilnehmer

    Ich persönlich werte bei kleineren Arcade-Titeln wie Unravel eher auch nach Budget und “Gesamteindruck”.
    Sicher wurde Coldwood Interactive finanziell von EA ordentlich unterstützt, aber es ist eben trotzdem “nur” ein 20 Euro DL-Spiel.
    Die Optik ist gut und stimmig und mit der 90 wollte ich ausdrücken, dass die Optik eben ein Highlight und besonderes Merkmal des Spiels ist.

    Yoshis Wooly World hätte auch eine gute Grafikwertung bekommen. Aber keine 90, dazu ist sie im direkten Vergleich zu Unravel eben einfach schlechter bzw viel detailärmer.

    Wie sieht denn der Rest solche Entscheidungen?
    Grafik nach Umständen werten oder eben strikt und generell?

    #1212978
    genpei tomategenpei tomate
    Teilnehmer

    Guter Text D00m! :-)
    Habe ihn Spasses-halber mal gelesen, weil im Moment mir Videogames fast gestohlen bleiben können, also schaue ich mir gelegtl. ein paar Meinungen zu aktuellen Games an, nicht dass ich sonst was verpasse, gell? ;-)

    Grafik wertet mein Auge nur nach Umständen, denn ein Game wie Unravel zeigt nicht, was die Ps4 “kann”, sondern was die Art-Designer mit ihrem Budget daraus machen konnten.
    Wunderschön sieht es schon aus das Game,keine Frage, aber die Akribie bei den Details und der Look, der mir zu sehr ins Foto-realistische abdriftet, lassen mich persönlich weniger von der Grafik schwärmen, als für die Beleuchtung : diese sticht für mich mehr aus der gesamt-Darstellung heraus, als die gewählten Optiken.

    #1212979
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Ich denke es hat beides irgendwo seine Berechtigung. Einerseits soll der Artstyle überzeugen, andererseits kann technische Schludrigkeit sie einem versauen. Bei technisch imposanten Spielen, ist vielleicht ein Ruckler hinzunehmen, bei einem schlichten Spiel eben eher nicht.

    #1212980
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer
    D00M82 wrote:

    Wie sieht denn der Rest solche Entscheidungen?

    Grafik nach Umständen werten oder eben strikt und generell?

    Zunächst kann ich mich dem Fazit meiner Mitforisten anschließen – der Test hinterlässt einen guten Eindruck. Wichtig hierbei – er weckt mein Interesse, meine Neugier.

    Das mit der Physik hört sich nervig an. Hier wäre vielleicht nicht unbedingt ein fixes Script nötig gewesen, wenn man mehr Zeit zur Verfeinerung des Leveldesigns in Abstimmung mit der Physik verbringt. Aber ohne es selbst gespielt zu haben, sagt sich das so leicht.

    Bei der Grafikwertung wirst du keine Ideallösung finden.

    Ich würde Wert auf den Gesamteindruck legen, Artdesign und Technik als Einheit betrachten, wie sie das Spielerlebnis als ein Element mit stützen, helfen dem Spieler in diese Welt abtauchen zu lassen.

    #1212981
    D00M82D00M82
    Teilnehmer

    Negative Aspekte in der Optik sollten eher erwähnt werden, da stimme ich auch zu. Schwierig ist auch immer eine Wertung von beabsichtigten Pixelspielen.
    Wie will man die Optik eines Shovel Knights werten? Für ist die Optik “gut”, da sie abwechslungsreich und eben trotz der Limitierungen auch stimmig ist.
    Ein klassischer Zwiespalt.

    Die Physik-Lösung bei Unravel ist halt sehr unglücklich. Ich kenne mich mit Programieren von Spielen nicht so sehr aus.
    Aber vielleicht hätte man an manchen Levelstellen, die Umgebungsphysik etwas lockern sollen. Gewichte von Objekten verringern oder sowas.
    Ich hätte mich da als Testspieler auf jeden Fall zu Wort gemeldet und klargemacht, dass sowas teilweise zu Frust führt.

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