Mafia – im Klassik-Test (PS2)

Zu Zeiten Charlie Chaplins und der Blütezeit der amerikanischen Mafia gestalten sich gesetzesbrecherische Missionen natürlich ein wenig anders als heutzutage. Damals mussten Schutzgelder eingetrieben, Vehikel ­geklaut und konkurrierende Banden ­sabotiert oder ausgeschaltet werden. Beispielsweise müsst Ihr eine ­Alkohollieferung überwachen, die natürlich prompt schief geht. Der Kontaktmann wurde verletzt und auf dem Übergabeplatz – einem Bauernhof – wimmelt es vor feindlichen Gangstern. Bei den taktischen ­Schusswechseln sucht Ihr immer nach der nötigen Deckung – später erhaltet Ihr noch Unterstützung Eures bewaffneten Kollegen Pauly. Während Ihr Eure Gefährten und die Lieferung aus der Gefahrenzone bringt, verfolgen Euch weitere Banditen, die Ihr von der Pritsche des Lasters aus erledigt. Bleihaltig unterstützt wird der hörige Mafia-Sohn von insgesamt zwölf Waffen: Die Auswahl reicht dabei von Schlagring, Revolver, Baseball­schläger und Schrot-Gewehr bis zur berüchtigten Tommy-Gun. Per L2- und R2-Button wechselt Ihr dabei durch die Gegnerreihen – das gab’s in der PC-Version noch nicht.

Bei den umfangreichen Aufträgen wechseln oft rasende Fahreinsätze mit wilden Schießereien in Gebäuden oder dunklen Hinterhöfen. ­Praktisch: Nach jedem erfolgreichen ­Einzel-abschnitt einer Mission wird ­automatisch gespeichert. Leider ­können ­Missionen dann nicht mehr von vorn begonnen ­werden – wiederholtes Spielen langer Passagen bleibt Euch aber erspart. Vor und nach den riskanten Einsätzen hortet Ihr im ­Unterschlupf des Salieri-Klans ­Blei­spritzen beim hiesigen Waffen­experten und bringt geklaute ­Autos im Hinterhof unter.

Neben den hitzigen Story-Aufträgen kann der angehende Konsolen-­Mafiosi bei ­einer ‘Freien Fahrt’ mit freigespielten Vehikeln durch die Stadt oder übers Land heizen. Um Kohle zu scheffeln, übernehmt Ihr ­Taxifahrten, zerstört Autos oder jagt Gangster. Rennpiloten fahren derweil im konsolenexklusiven ‘Rennmodus’ auf zwölf Stadtstrecken oder dem ­hiesigen Rennkurs um die Wette – natürlich in stilechten Boliden von ­damals. Diese müssen aber erst ­einmal in der Renn-Meisterschaft (samt Training und Qualifying) frei­gefahren werden. Ein informativer Autosalon (die so genannte ‘Auto­zyklopädie’) mit drehbaren Vehikeln rundet das Bonus-Angebot ab. Die deutsche Version ist übrigens ungeschnitten.