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Weil viel Zivilverkehr unterwegs ist, existiert ein hohes Unfallrisiko. Doch Midnight Club: Los Angeles hilft Euch auf die Sprünge: Crashes enden meist glimpflich (lassen Euch aber gerne entgegen der Fahrtrichtung stehen) und die Konkurrenz wurde mit einem ’Gummiband’ versehen. Das ist für gewöhnlich bei Rennspielen verpönt, doch hier angenehm, weil Ihr bei frühen Unfällen nicht sofort chancenlos seid. Verbeult Ihr Euer Vehikel dagegen im letzten Renndrittel, ist der Sieg meist futsch. Die Konkurrenten fielen wieder stark aus, schon die mittleren Herausforderungen verlangen viel Fahrgeschick und ein leistungsfähiges Vehikel, um vorn dabei zu sein. Umso angenehmer wirkt sich ein Kniff der Entwickler aus: Um in L.A. voranzukommen, müsst Ihr Reputation sammeln – die gibt es nach jedem Rennen; egal, ob Ihr gewinnt oder verliert. Steigt Ihr im Rang, tauchen neue oder optionale Wettbewerbe ebenso auf wie verbesserte Tuningteile und frische Autos. Der Nachteil: Auf diese Weise braucht Ihr noch länger, denn schon der ’normale’ Karriereweg zieht sich.
Das Fahrverhalten der Boliden entpuppt sich als gesunde Mischung aus Realität und Arcade: Kollisionen mit Randobjekten gehen bei hohem Tempo glimpflich aus, umgefahrene Ampeln oder Strommasten bringen Euch nur leicht aus der Spur. Die Vehikel trumpfen mit Windschatten-Turbo oder einer Handvoll Spezialeffekte auf: Motordrosselnde EMP-Pulse, Fokus-Zeitlupe oder ”Burnout”-mäßige kurzzeitige ’Rage’-Rempelein sind zwar wirklichkeitsfern, fügen sich aber nahtlos ins Geschehen ein.
Alle Register zieht der Online-Modus: Bei dem könnt Ihr mit bis zu 8 Leuten (oder 16, wenn Ihr im Ausgleich auf Zivilverkehr verzichtet) freie Sightseeingtouren veranstalten, alle Renntypen fahren – wahlweise mit speziellen Mehrspieler-Extras – und Euch bei launigen ’Capture the Flag’-Varianten versuchen. Wer mit seiner aufgepimpten Karre protzen will, der hat die Möglichkeit dazu: Via ’Rate my Ride’ stellt Ihr Euren blechernen Liebling zur Abstimmung, Fans Eurer Arbeit können einzelne Komponenten davon kaufen und so Geld in Euer Säckel spülen.
iphone killed the Arcade Racing Star. Schad, dass es so war, sonst hätten wir heute solche Spiele noch. Aber die Jugend will ja lieber RPGs oder Sammel-Quatsch in billigstem Rennspielschrott, wo es wichtiger ist, dass man die dumme Karre optisch tunen kann, ob sie sich gut steuert oder ein Rennen länger als 30 Sekunden dauert, scheint ja keinen zu interessieren.