Virtua Fighter 5 – im Klassik-Test (PS3)

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Die ­Zugänglichkeit hingegen variiert stark: Während Anfänger mit Mönch Lei-Fei dank rasanter Drehkicks schnelle Erfolge verbuchen oder Gegner leicht mit Sarahs langen Beinen in Schach halten, enden ­erste Gehversuche mit Goh oder Akira schnell im Desaster. Erst nach langen Trainingssessions werden aus abgehackten Schlägen und Tritten flüssige Kombinationen, die Eure Widersacher von den Beinen holen. Wer seinen Opponenten gar an den Arena­rand und darüber hinaus prügelt, dem winkt der vorzeitige Sieg. Auf dem wackeligen Floß inmitten eines malerischen Sees reicht dazu schon ein falscher Schritt, manche Stage-Begrenzung will aber erst krachend zerlegt werden. Neben einigen optischen Gimmicks wie verschwenderisch animierten Wasserpfützen und berstenden Bodenplatten sind dies aber schon die einzigen Interaktionsmöglichkeiten der Virtua Fighter 5-Areale – mehrere Kampfebenen, eingreifende Zuschauer oder komplett zerstörbare Stages sucht Ihr besser in anderen Beat’em-Ups.

Schließlich konzentriert sich der Edelklopper auf das ultimative Aufeinandertreffen völlig unterschiedlicher Kampfstile, auf den einzigartigen Moment, wenn zwei Streiter mit fast leerer Energieleiste sich gegenseitig in Block-Haltung gegenüber stehen – wem jetzt die Nerven versagen, der verliert. Für diesen adrenalingeschwängerten Moment braucht Virtua Fighter 5 kein Zweimeterschwert, keinen Hadouken-Feuerball – die schier unendliche Flut an unterschiedlichen Schlägen, Tritten und Würfen genügt vollends.

Dass Jacky, Kagemaru und Konsorten über ein derart vielseitiges Angriffsrepertoire verfügen, ist insofern bemerkenswert, als die Grundsteuerung der Muskelpakete nur drei Buttons braucht – eben jene für Fausthiebe, Fußtritte und Blockmanöver. Kombinationen daraus wiederum finden sich auf den Schultertasten – Ihr müsst also für einen Wurf nicht Punch und Block zusammen betätigen, ein Druck auf L1 reicht für einen beherzten Griff aus.

Um dem Heimkonsolero den ­Aspekt des Gegeneinanderspielens in der Spielhalle möglichst authentisch zu vermitteln, steht neben Arcade-, Versus- und ‘Dojo’-Modus die ‘Quest’-Variante zur Wahl: Hier wählt Ihr aus etlichen virtuellen Arcadetempeln aus, in denen sich dutzende Virtua Fighter 5-Spieler tummeln. Diese steuern nicht nur die Standardvarianten der Charaktere, jeder tritt mit einem angepassten Kämpfer an – so sieht Martial-Arts-Mädel Pai dank neuer Klamotten und Accessoires auch mal wie eine Pop-Prinzessin aus. Lehrt Ihr Eure Widersacher das Fürchten, winken Kohle und Items – der Schlüssel zur Welt der längerfristig motivierenden Charakterpersonalisierung.

Ach ja, fast vergessen: Auf PS3 sieht Virtua Fighter 5 mindestens so stark aus wie Spielhallenkämpfer es vom Lindbergh-Board gewohnt sind. Musste die PS2-Portierung des Vorgängers noch Federn lassen, tobt jetzt die bis dato schönste Faustschlacht über die HD-Glotze: Schimmernde Outfits, herrlich ausgeleuchtete Hintergründe und geschmeidig animierte Muskelberge – Beat’em-Up-Herz, was willst du mehr?

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xarjaz
I, MANIAC
xarjaz

@Revan
Movelisten schrecken ab, das stimmt absolut. Aber bei Kampfspielen geht es ums Gewinnen im 1 gegen 1. Gegen Anfänger reichen da schon ein paar wenige sichere Moves und kurze Combos um die Runde zu holen. Je besser die Gegner werden, desto besser muss man selber die eigene Figur beherrschen. Das läuft über ein Rangsystem und daher kommt dann die Motivation. Wenige Spieler lernen einen Charakter in- und auswendig, bevor sie online gehen. Ich zumindest hätte auch nicht die Motivation, erst 20 Stunden lang irgendwelche Combos zu trainieren bevor ich mich in ein echtes Match stürze.

Revan
I, MANIAC
Revan

Kenne die Reihe auch nur durch die Yakuza-Minispiele und bin dort jedesmal genervt, dass ich mich für 100 % auch durch diese Prügler durchquälen muss 😂

Das Kampfsystem eines Smash Bros bietet mir auf jeden Fall schon genug Tiefgang, sehe für mein Leben keinen Mehrwert darin, mir “monatelang die Moveliste eines einzelnen Charakters” anzueignen 😅

Illstar
I, MANIAC
Illstar

Denke schon, da die Spiele selten besonders tolle Singleplayer Erfahrungen sind und man in den Multiplayer sehr viel investieren muß (Zeit) um nicht komplett rasiert zu werden. Diese Art Spiele sind halt recht komplex und man sollte durchaus auch ein theoretisches Verständnis von Fighting Games haben.
Ich kann auch zu Hause nicht einfach mit nem Freund spielen, der Fighting Games nicht kennt.
So gesehen ja, Nischen Genre, meiner Meinung nach.

BlackHGT
I, MANIAC
BlackHGT

Ist es wirklich so Nische?
Hab das Gefühl das schon lange nicht mehr so viele VS Fighter spiele wie aktuell.

captain carot
I, MANIAC
captain carot

War nie so ganz meine Reihe, aber schade trotzdem, dass VF heute keine Rolle mehr spielt. Die VK-Zahlen waren damals schon nicht besonders, mittlerweile sind 3D VS-Fighter eher noch weniger gefragt und die IP spielt leider keine Rolle mehr. Das heißt eben, man müsste nicht nur ernsthaft Geld in die Entwicklung stecken, sondern auch wieder viel ins Marketing/Pushen der IP in einem ziemlichen Nischengenre.

DGS
I, MANIAC
DGS

Neben Tekken und Soul Blade/Edge/Calibur der einzige VS Fighter in den ich einiges an Zeit investiert habe.

Sephiroth
I, MANIAC
Sephiroth

Ein neues VF würde ich mit Kusshand nehmen.
2D/3D Fighting Games haben zumindest bei mir immer noch einen guten Stand.
Allerdings muss ich Xarjaz zustimmen, der (Kosten-) Aufwand wäre immens, um zeitgemäß zu sein.

xarjaz
I, MANIAC
xarjaz

3D Kämpfer haben es schwer im Markt. Nur Tekken verkauft sich wirklich gut. Soul Calibur ist schon deutlich weniger erfolgreich, und Dead or Alive ist praktisch tot.
Für ein VF6 müsste Sega einiges investieren, wenn es nicht sofort gegen Tekken untergehen soll. VF5 ist ca 15 Jahre alt. Ein neues Spiel bräuchte deutlich mehr Kämpfer, die alle erst entworfen und animiert werden müssen, zeitgemäße Onlinefunktionen inklusive Rollback-Netcode, und Inhalte für Single Player. Arcademodus allein tut es schon lange nicht mehr. Das wird alles nicht billig für ein Spiel mit ungewissen Erfolgschancen.
Ich wünsche mir aber, Sega geht das Risiko ein. Ich kaufe es am ersten Tag.

Spacemoonkey
I, MANIAC
Spacemoonkey

denke mal es wir von zu wenigen gekauft.
das remake/remaster mit der yakuza engine auf ps4 ist übrigens ganz cool. sieht schon klar besser aus wenn man direkt vergleicht

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Musste nach den Ausführungen über Tekken jetzt auch schmunzeln, dass der Test für VF5 folgt 😀
Gibt es einen Grund, dass Sega die Reihe inzwischen so stiefmütterlich behandelt?

Sephiroth
I, MANIAC
Sephiroth

Hahahaha zu geil, die Redaktion hat genau mein Humor. Jetzt den Klassik Test zu VF5 bringen. 😂😂😂

War damals für die Xbox 360 mein Start Titel. 🤩
Ich fand es super!
Grafik, Umfang und die Spielbarkeit waren absolut Top. ✌️ Selbst heute schaut das Spiel noch gut aus. 👍

xarjaz
I, MANIAC
xarjaz

VF5 ist für mich ein absoluter Meilenstein und bestes 3D Kampfspiel aller Zeiten, zusammen mit dem Vorgänger. Vorbildlich war das tolle Tutorial. Statt einem Story Mode mit hirnrissiger Geschichte gibt es Quest Mode, in dem man gegen KI-Versionen echter Spieler antreten kann. Hier stimmt einfach alles.

Sega, wann kommt endlich Virtua Fighter 6?

Spacemoonkey
I, MANIAC
Spacemoonkey

neben sf2 der einzige prügler den ich mal einigermaßen drauf hatte